Schulgeschichte
Die Geschichte unserer Schule in Breitbrunn beginnt im Kloster auf der Herreninsel. Im Traditionsbuch von Herrenchiemsee sind Hinweise auf eine Schule schon im 12. Jahrhundert eingetragen. In der folgenden Zeit gibt es Quellennachweise, die von Schulmeistern handeln. Der Schulbesuch musste aber nicht zwangsläufig den Eintritt in das Kloster bedeuten. Die Schule entwickelte sich zur höheren Bildung im Kloster und zur Schule der Klosterpfarrei Herrenchiemsee auf dem Festland.
(Kinder der 3. Klasse der Grundschule Breitbrunn mit Ortsheimatpfleger Franz Burghardt)
Das erste Schullokal wird von Lehrer Johann Hintermayer in der Schulchronik von Breitbrunn von 1770 am Schöfmannhof im Stadl genannt. 1788 lässt der Probst Sebastian Danner von Herrenchiemsee das Schullokal im Danzlhof in Breitbrunn einrichten. Hier wurden Kinder aus der Klosterpfarrei Herrenchiemsee und von Teilen anliegender Pfarreien unterrichtet. Der in den alten Unterlagen erwähnte tüchtige Frater Gallus Meinig kümmerte sich um 62 Kinder.
Im Zuge der Säkularisation wurde die Klosterpfarrei Herrenchiemsee aufgelöst und 1806 die Pfarrei Breitbrunn gegründet. In der Gründungsurkunde steht geschrieben, dass ein Pfarrhaus zu errichten und darin ein Schullokal vorzusehen sei. Das Pfarrhaus wurde 1810 errichtet und durch den Widerwillen des Pfarrers Michael Mayer das Schullokal erst 1817 bezugsfertig.
Die Gemeinde- und Kirchenstiftung kaufte dann 1822 das Lacklhäusl am Dorfweiher, riss es ab und baute ein Schul- und Mesnerhaus auf. Im Oktober 1824 wurde es bezogen.
Bau des jetzigen Schulhauses
Hier stand einst der Hechlhof. Die Familie siedelte aus und so ergab sich der ideale Platz für ein größeres Schulhaus in der Nähe der Kirche. 1878 wurde dann das Schulhaus mit Lehrerwohnung errichtet.
Auch dieses Gebäude wurde zu klein und sollte vergrößert werden. Die Platznot wurde immer schlimmer, bis 1919 der Bezirksbaumeister wegen Untätigkeit der Gemeinde den Tanzsaal im Gasthof zur Post als Notschulsaal festlegte. Die Schülerzahl war auf 115 angewachsen. 1930 erfolgte dann der erste Anbau an der Ostseite.
Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Schülerzahl bis über 240 an. Ein großer Anbau nach Norden mit 2 Klassenzimmern und einem Turnraum folgte 1961.
Seit 1957 besuchten auch Schüler aus dem Schulsprengel Gollenshausen die Schule in Breitbrunn. 1968 schloss die Gollenshausener Schule und somit besuchten jetzt alle Kinder der Gemeinde Gstadt die Schule in Breitbrunn.
1965 nahm der Schulverband der Gemeinden Breitbrunn und Gstadt auch die Gemeinde Chiemsee auf, und ihre Kinder der Schuljahrgänge 5 bis 8 schickten sie nach Breitbrunn. Am 23. Juli 1969 endete der letzte Schultag auf der Fraueninsel und von nun an mussten auch die Schuljahrgänge 1 bis 4 zur Schule nach Breitbrunn fahren. Ein Schulschiff befördert bis heute die Schüler bis zum Anlegesteg nach Gstadt.
Am 1. August 1969 trat die große Schulreform in Kraft. Die Volksschule Breitbrunn wurde zur Grundschule, in Eggstätt entstand eine Teilhauptschule und in Prien die Hauptschule, die heutige Mittelschule. Je nach vorhandenen Klassenzimmern wurden die Schüler der Oberstufen nach Eggstätt und Prien mit dem Schulbus gefahren.
In den achtziger und neunziger Jahren stieg die Schülerzahl wieder an. Durch einen Umbau im alten Gebäude und einer Erweiterung des nördlichen Anbaus schuf man wieder Platz. 1999 wurden diese Arbeiten abgeschlossen.
Nun haben unsere Kinder aus den drei Gemeinden Breitbrunn a. Ch., Gstadt a. Ch. und Chiemsee ausreichend Platz. Eltern und Kinder schätzen die familiäre Atmosphäre unsere „Dorfschule“ sehr. Unsere Schule gehört zum Dorf!
Von Ortsheimatpfleger Franz Burkhardt